Mein erster Seestern – Laura

von Katja

Wie in meinem ersten Beitrag angekündigt, möchte ich Euch heute meine Freundin Laura vorstellen, die für mich ein ganz besonderer und superinspirierender Mensch und eine ganz wundervolle Freundin ist und mir sehr viel bedeutet. Dank der RUSU (ein Coaching-Programm von Laura Malina Seiler) hat mein Herz mir eine Vision geschenkt: Ich möchte „Heldenreisen“ von Menschen vorstellen, um sie auf diesem Weg sichtbar zu machen, Euch zu inspirieren und sie und Euch vielleicht einen Schritt auf Eurem eigenen authentischen Weg weiterzubringen. Denn für mich waren es immer Menschen, die auf meiner Heldenreise den Unterschied gemacht haben und die ihn jeden Tag machen: „Let your heart be the difference.“

Meine Freundin Laura

Laura und ich kennen uns seit 5 Jahren und haben uns damals „per Zufall“ kennengelernt (Lauri war 18 J., ich 35 J.). Trotz unseres Altersunterschiedes hat sich eine wundervolle Freundschaft zwischen uns entwickelt, für die ich sehr dankbar bin. Wir verstehen uns einfach blind und können zusammen lachen bis uns die Tränen kommen und zum Glück auch zusammen Weinen bis die Tränen wieder getrocknet sind. Laura ist eine so große & starke Kämpferin, die nie die Hoffnung aufgegeben hat. Sie schafft es immer wieder, den Blick auf das Positive in ihrem Leben zu richten und dankbar für das zu sein, was da ist, statt sich zu sehr auf den Mangel zu fokussieren. Und sie beschenkt andere Menschen mit ihrem Sein. Und hat verdammt viele Schicksalsschläge erlebt – das „Päckchen“, das sie bis heute zu tragen hat, ist wirklich kein Leichtes. Sie wird Euch nun selbst ihre „Heldenreise“ erzählen:

Lauras Heldenreise

„Ich bin Laura (23 J.), lebe zurzeit in Leipzig und freue mich, dass ich die Möglichkeit habe, mich hier in dieser Form bei Euch vorzustellen. Ein großer Traum von mir ist es, auch mal die Rusu mitzumachen (ich habe von Katja gehört wie Life-changing die Rusu-Reise ist und auch, wie wundervoll die Community ist).

Ich würde nicht sagen, dass ich nur „eine“ krasse Zeit in meinem Leben hatte. Nicht nur diese eine Erfahrung. Es sind tatsächlich doch einige mit der Zeit zusammengekommen. Meine krasseste Prägung fing eigentlich schon in der Kindheit an durch familiäre Probleme in Form von Borderline, Depressionen, Alkoholismus,(bis hin zu Suizidversuch) und emotionaler Abwesenheit aufgrund von Asperger. Ich war viel alleine und habe mich eigentlich nur um die anderen gekümmert. Ich musste einfach sehr schnell erwachsen werden und schnell lernen, alleine klarzukommen.

Ein anderes Ereignis, welches ich als krass prägend empfinde, war an meinem 15ten Geburtstag. Es war so eine typische kleine Party mit den liebsten Freunden und meinem älteren Bruder als Aufpasser. Im Laufe des Abends kippte allerdings die Stimmung und ein mir fremder Gast, der irgendwann auf die Party kam, hatte plötzlich ein Messer in der Hand und stach auf die Leute ein. An diesem Abend starb ein Mensch und drei weitere kamen schwer verletzt ins Krankenhaus. Abgesehen von den Schuldgefühlen hatte ich sehr lange mit Angstzuständen, einer Depression und einer posttraumatischen Belastungsstörung zu kämpfen.Mittlerweile geht es mir viel besser, wobei mir vor allem eine lange Therapie geholfen hat. Natürlich sitzt das Erlebte noch tief und wird mich wohl immer ein Stück begleiten, auch im Alltag. Aber damit habe ich meinen Frieden geschlossen, versuche es anzunehmen und zu akzeptieren.

Abgesehen davon gibt es da noch meinen Fuß (haha): Ich bin mit einem seltenen Gendefekt auf die Welt gekommen, und zwar mit Makrodaktylie. Mein zweiter Zeh hörte quasi nicht auf zu wachsen und war immer etwas länger und größer. Den Ärzten war nach meiner Geburt schnell klar, dass das operiert werden muss. Mit 10 Jahren war dann auch schon die erste von insgesamt acht Operationen. Darunter auch die Amputation des kompletten Zehs. Die letzten drei waren ausschließlich Knochenspenden.

Das klingt jetzt schon recht viel, es kommt aber noch mehr. Und zwar eine starke chronische Schmerzerkrankung, ausgelöst durch die ständigen Torturen und Behandlungen. Zum Teil waren die Schmerzen so stark, dass ich nur unter Einfluss von Opiaten oder Cannabis den Tag überstand. Ich verlor dadurch meine Ausbildung, meine Mini-Jobs, Mobilität und einen Teil meiner Freude. Die andauernden Schmerzen machen müde, lassen dich verzweifeln und schlichtweg fertig. Irgendwann wusste ich nicht mehr wie es war, keine Schmerzen zu empfinden. Ohne Job und ohne medizinische Perspektive war es schwer, überhaupt einen Weg zu finden. Wie auch, wenn Ärzte keine Antworten liefern und schlichtweg von Op zu Op Versuche starten, deinen Fuß irgendwie zu „retten“.

Ohne Job und ohne Perspektive blieb mir nur noch das Arbeitsamt. Aber selbst dort wurden all meine Hoffnungen sehr schnell im Keim erstickt. Der Amtsarzt erklärte mich für arbeitsunfähig mit den Worten: „Ja so wie sie sind, will sie ja auch keiner haben!“. Auch in Bezug auf meine Depression wurde mir nur geraten, „mir mal den Kopf geraden rücken zu lassen.“ Laut System bleiben mir also zwei Möglichkeiten: Option A – gesund sein und „normale“ 40 Stunden arbeiten gehen, oder Option B – in einer Behindertenwerkstatt zu arbeiten. Für das eine bin ich nicht gesund genug und für das andere bin ich nicht krank genug. Ich befinde mich deshalb nun also in einer Grauzone, da weder Option A noch Option B realistische Lösungen für mich bieten. Normalerweise bin ich gern anders und manchmal möchte ich auch gar nicht in dieses System passen, aber wenn es um meine Existenz geht, ist es anders. Ich wünsche mir so sehr unabhängig zu sein, mein eigenes Geld zu verdienen und nicht jeden Euro dreimal umdrehen zu müssen. Ich möchte mein Leben selbst bestimmen, das System lässt mich aber im Stich. Natürlich ist das, was ich hier erzähle, recht kurz und knapp, aber ich bin sicher, dass es einige Menschen da draußen gibt, die mit ähnlichen Situationen zu kämpfen hatten. Daher – wenn Du Lust hast, Dich mit mir auszutauschen, Erfahrungen teilen möchtest, oder einfach Bock hast zu quatschen – ich freu‘ mich über jeden Austausch und bin total dankbar über die Möglichkeit, Euch von mir erzählen zu dürfen. Danke, dass Ihr meinen bzw. unseren Text bis hierhin gelesen habt. Das bedeutet mir sehr viel. Ich wünsche Euch von Herzen alles Liebe auf Eurem Weg und würde mich total über einen schönen Austausch mit Euch freuen,
Eure Laura.“

Mein Wunsch: Laura auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu unterstützen

Nun möchte ich Euch auch nochmal von Herzen danken, dass Ihr meinen/unseren Beitrag bis hierhin gelesen habt. Ich bin von Lauras Geschichte schon lange sehr berührt und mein Wunsch ist es, dass ich Laura in irgendeiner Form helfen kann, indem ich sie sichtbar mache. Und auch – im Sinne der wunderschönen Seestern-Geschichte – dass Laura mit ihrer Heldenreise jemanden von Euch berührt, inspiriert oder einen guten Gedanken mit auf den Weg gibt. Es erfüllt mich, wenn ich weiß, dass wir Menschen uns von Herz zu Herz miteinander verbinden und uns gegenseitig auf unserem Weg helfen, inspirieren, oder einfach ein Licht im Leben von anderen sein können. Ich glaube, dafür sind wir „eigentlich“ hier.

Ihr findet Lauras wundervolle Kunst auf Insta: https://instagram.com/noia.illustration?igshid=1d2ufzwl8qguq

Und wer möchte, kann Laura sobald mein Crowdfunding gestartet ist, sehr gerne unterstützen. Den Link dazu poste ich zeitnah oder Ihr findet ihn auf meinem Insta-Account (@letyourheart_bethedifference).

Es ist mein allergrößter Wunsch, dass Laura und ihr Talent sichtbar werden, und dass sie sich irgendwann durch ihre Selbstständigkeit ihren Lebensunterhalt verdienen kann.

Von Herzen DANKE! Ich wünsche Euch viel Licht und Liebe!
Eure Katja

1 Kommentar

Kathrin 8. Juli 2021 - 20:45

Liebe Laura,
ich finde es ganz bewundernswert, wie du mit all den Herausforderungen umgegangen bist und umgehst.
Schön, dass wir uns kennen – ich drücke dir fest die Daumen, dass es mit deiner Selbstständigkeit klappt!
Fühl dich gedrückt!
Kathrin

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